Praxisorientiert und alltagstauglich sollte es sein, das Seminar für Doktorand:innen im Programm International Development Studies und Student:innen im internationalen Masterstudiengang Development Management am Institut für Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik der Ruhr Universität Bochum. Die Teilnehmer:innen des einwöchigen Kurses kamen aus Afghanistan, Bangladesch, Ghana, Tadschikistan, Brasilien, Kolumbien, Zimbabwe und weiteren Ländern des Globalen Südens und sie einte das Interesse, mehr über Organisationsentwicklung zu erfahren und das Gelernte in ihren jeweiligen Kontexten einzubringen.
In der Vermittlung von Grundlagen systemischer Organisationsentwicklung und Prozessberatung stützen wir uns auf den Zyklus erfahrungsbasierten Lernens und bieten eine Mischung aus konkretem Erleben in Übungen, Reflexion in Einzel-, Tandem- und Gruppenarbeit, Konzeptarbeit im Plenum und Transfer in die Praxis. Mit einem breiten Portfolio an Methoden- und Fachkenntnissen und 20 Jahren Berufserfahrung in der internationalen Zusammenarbeit stellt unsere Trainerin den Fundus ihrer Erfahrung zur Verfügung. Damit unterstützt sie die Student:innen bei der Vertiefung des Stoffes und im Transfer in ihre jeweiligen Herkunftssysteme durch die Möglichkeit des direkten Nachfragens im Lernprozess und zahlreiche Praxisbeispiele.
Interaktiv und in kleinen Gruppen haben die Teilnehmer:innen organisationale Effektivität und Grundlagen des „klassischen“ und des systemischen Organisationsverständnisses kennen gelernt und sich mit der Dynamik von Veränderungsprozessen und den typischen Rollen Beteiligter und Betroffener darin auseinander gesetzt. Anschließend sind in Kleingruppen eigene Change-Architekturen entwickelt und gemeinsam mit der Gruppe und der Trainerin reflektiert worden. Das letzte Modul nahm die Themen Haltung und Arbeitsweise in der Rolle der systemischen Berater:in und die relevanten Kommunikationsgrundlagen in den Fokus. In einem kleinen Exkurs hat unsere Trainerin mit den Student:innen und Doktorand:innen spielerisch die Prinzipien agilen Arbeitens simuliert und gemeinsam ausgewertet.
Bei dem Mix aus Theorie- und Impulsinputs einerseits und maßgeschneiderten Rollenspielen und anderen Übungen zur Selbsterfahrung andererseits steht das Erleben für uns im Vordergrund. Die Teilnehmer:innen übernehmen selbst Verantwortung für ihr Lernen und ihre Entwicklung und erlangen auf diese Weise ein tieferes und nachhaltigeres Verständnis der Inhalte. Und es macht richtig Spaß!
linkes Bild – Check-In Übung
rechtes Bild – Zum Thema Haltung: Drei Beratungsmodelle nach Ed Schein