Seit 2015 unterstützen wir im Rahmen eines Wirtschaftsförderprogramms der GIZ lokale Unternehmen bei der Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und der Inklusivität ihres Geschäftsmodells. Eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit sehen wir als erreicht an, wenn im Zuge der Partnerschaft von den fünf Faktoren – 1) Erhöhung des Umsatzes, 2) Erhöhung der Produktion, 3) Reduktion der Kosten, 4) Erweiterung der Produktbreite und 5) Zugang zu neuen Märkten – zumindest drei Ziele erfüllt werden. Mit Blick auf die Inklusivität wiederum schauen wir, dass die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit insbesondere Kleinbauern und Kleinbäuerinnen zugutekommt, die ihre Produkte an die Unternehmen im ländlichen Mozambique, mit denen wir kooperieren, vermarkten. Dieses „zugutekommen“ drückt sich zum Beispiel dadurch aus, dass die Bauern und Bäuerinnen ein erhöhtes Einkommen, längerfristige Verträge und somit Planungssicherheit oder eine tiefergehende Marktkenntnis und somit eine verbesserte Verhandlungsposition bekommen.
Die gemeinsam mit den Unternehmen geplanten und finanzierten Projekte fokussieren vor allem auf verbesserte Produktionsbedingungen der Bauern und Bäuerinnen, um diese in die Position zu versetzen, Produkte in guter Qualität und ausreichender Menge zu liefern. Maßnahmen bewegen sich häufig im Bereich der technischen Qualifizierung „Was muss ich beachten, wenn ich biodynamischen Zucker anbauen möchte?“, adressieren betriebswirtschaftliche Fragestellungen und Erfordernisse und bemühen sich um einen verbesserten Zugang zu finanziellen, personellen oder materiellen Ressourcen. Hier ist die Verbreitung von Innovationen, insbesondere in der Anwendung digitaler Lösungen, in vielen Projekten ein Schlüsselthema. Die Einführung einfachster Dinge wie Barcodes erhöhen die Transparenz und Rückverfolgbarkeit in den Lieferketten. Durch zuverlässigere Zulieferer und digitale Lösungen verbessern auch die abnehmenden Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit. Diese wird zudem durch eine intensivierte Zusammenarbeit mit anderen Firmen aus dem Sektor sowie das Matchmaking zu internationalen Einkäufern erhöht.
Über die unmittelbaren Themen von kurzfristiger Wirtschaftlichkeit hinaus haben wir die Entwicklung von nachhaltigen Lösungen stets im Blick. Dies impliziert zum Beispiel das ressourcenschonende Bewirtschaften der Felder oder die langfristige bäuerliche Unabhängigkeit, indem eine Diversifizierung der angebauten Produkte angestrebt wird, um die Abhängigkeit von singulären Lieferketten zu vermeiden. Natürlich sind die faire Ausgestaltung von Vertragsbeziehungen und die Stärkung von Kleinbauernorganisationen ebenso ein Fokus. Auch beschäftigen wir uns mit Fragestellungen von geschlechtergerechtem Wirtschaften und versuchen, soweit niedrigschwellig möglich, das Thema Gesundheitsprävention zu integrieren. Unser Ziel ist die Etablierung von Wirtschaftsgefügen, in denen sowohl Unternehmer:innen als Bauernorganisationen im Rahmen einer professionellen, selbstbewussten und zufriedenstellenden Geschäftsbeziehung erfolgreich miteinander kooperieren können. Über die Jahre haben wir mehr als 40 Projekte mit lokalen Partnerunternehmen implementiert, die diesen Prinzipien folgen und zum beiderseitigen Vorteil von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen und Unternehmen sind.
Seit Anfang 2021 fördern wir zudem die Nutzung nachhaltiger Energiesysteme bei den im Programm beteiligten Unternehmen. Die Maßnahmen beinhalten die Installation von Photovoltaikanlagen in Kooperation mit Privatinvestor:innen, die Erhöhung der Energieeffizienz durch Energieaudits und die Förderung von Vertriebs- und Finanzierungsmodellen von kleinteiligen Energiesystemen wie solare Bewässerung.
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