GIZVeränderungsprozess, Lernpartnerschaften, Selbstorganisation

Veränderungen gestalten – 2-modulige Fortbildung mit Lernschleife

Seit 2006 führt Como Consult ununterbrochen die GIZ interne Fortbildung „Veränderungen gestalten“ durch.

Die Intensiv-Fortbildung ist aus zwei 5-tägigen Präsenzmodulen aufgebaut, die durch Lernpartnerschaften und persönliche Lernprojekte praxisorientiert miteinander verbunden werden.

Bis 2021 wurde der Intensivkurs ausschließlich in Deutschland angeboten. Seither gibt es auch verschiedene virtuelle „Derivate“ wie die englisch- und französischsprachigen dreitägigen Kurse für nationale Fachkräfte sowie eigene Kurse für Führungskräfte. Bei Bedarf wird der Kurs auch in Präsenz im Ausland durchgeführt.

 

Wir haben uns bewusst gegen den Titel „Change Management“ entschieden, weil dieser oft eine Engführung auf die managerialen Aspekte in der Gestaltung von Veränderungsprozessen impliziert. Veränderungen „gestalten“ geht aber über das „Machen“ hinaus. Auf der Seite der Gestalter:innen braucht es eine geklärte Haltung und Bewusstheit, ein Verständnis von Lernprozessen und die Fähigkeit, Interventionen zielorientiert und an die jeweilige Organisationskultur und -geschwindigkeit angepasst einzusetzen, um so die Kräfte der Selbstorganisation anzuregen. Emergenz von Veränderungen wird so gefördert und die Ownership für den Veränderungsprozess erhöht.
Im Kontext der internationalen Zusammenarbeit (IZ) ist der Projektauftrag meist mit Veränderungsmanagement eng gekoppelt. Die vereinbarten Ziele bzw. Wirkungen sind nur über einen Veränderungsprozess erreichbar und dies häufig im Rahmen eines Kooperationssystems, das über die organisationalen Grenzen hinaus reicht.
Im Gegensatz zu Beratung in Unternehmen gestaltet sich dabei das Beratungssetting in der IZ in vielerlei Hinsicht anders:
Die Instanz der auftraggebenden Seite ist weniger eindeutig. Entsprechend entstehen paradoxe Situationen schon in der Auftragsklärung und in der Auftragsverantwortung. Die Rollen der entsandten Fachkräfte sind ungleich vielfältiger. Die Zieldefinition des Vorhabens hat mehrere „Köche“ und Interpretationen. Implizite Absichten kommen nahezu systematisch als „trojanische Pferde“ in die Praxis des Veränderungsmanagements. Die Frage, welche Seite für welche Aspekte Verantwortung trägt, ist zwar modellhaft geklärt, keineswegs aber in der Praxis eindeutig. Die strukturellen Realitäten in den Partnerländern bringen z.B. das Thema Macht und politische Arena auf eine Weise ins Spiel, die einem westlich basierten OE-Verständnis eine deutliche Perspektivenerweiterung abnötigt.

 

In der Regel arbeiten wir mit 14 Teilnehmer:innen aus dem In- und Ausland, mit technischer, kaufmännischer und managerialer Ausrichtung. Neben unseren gezielten Inputs stellen wir vor allem eine Werkstattsituation her, mit viel praktischer Fallarbeit, kollegialer Beratung, persönlichen Anteilen und viel Spaß!